Biomechanik des Menschen
Wie kommt man als Autodidaktin auf dieses Thema?
Dieses Thema hat mich eigentlich seit meiner Kindheit beschäftigt.
Wegen einer ungünstigen Konstellation im linken Hüftgelenk (vermutlich
Dysplasiehüfte) befürchteten alle Fachleute, dass das Hüftgelenk
durch falsche oder zu hohe Belastung ausgerenkt werden könnte. Deshalb waren
mir das Laufen und erst recht das Springen grundsätzlich untersagt. Daran habe
ich mich allerdings nicht gehalten. Ich bin gelaufen und gesprungen und – es
passierte nichts. Im Gegenteil, ich hatte eine sehr ausdauernde Kondition beim Wandern,
Laufen, Tanzen und bei der Gartenarbeit.
Während der vielen Jahre, in denen ich genau das tat, was mir verboten war, ging es mir gut. Als ich dann
seit Beginn der 80er Jahre nur noch seltener zum Wandern und Joggen kam, begann ein anfangs unmerklicher
Verschlechterungsprozess. Das wurde mir erst viele Jahre später bewusst, als Anfang 1996 fast nichts mehr ging.
Die Orthopäden wollten mir durchweg eine Endoprothese verpassen, auf der rechten Seite gleich auch
noch eine, obwohl ich damit keine Beschwerden hatte.
Die Diagnose einer Fachärztin für Physiotherapie, eine Fachrichtung, die mir zuvor überhaupt
nichts sagte, entsprach meinem Körpergefühl: Die Muskeln waren so schwach, dass sie nicht einmal mehr
kontrahierten, so dass sie beim Gehen überhaupt nicht hatten abstützen können. Und das, obwohl ich
mich mein ganzes Leben lang sehr viel und ausdauernd bewegt und auch die Übungen, die mir Physiotherapeuten
beigebracht hatten, konsequent geübt hatte.
Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los. Ich grübelte, bis ich mir eine Übung ausdachte, die
sich mit der rechten Seite mühelos realisieren ließ, aber nicht mit der linken. Das war die Geburtsstunde
der systematischen Beschäftigung mit dem Thema Biomechanik, was ich damals noch nicht wusste. Ich
konzentrierte mich erst einmal auf die Verbesserung der Muskelkraft durch Üben und entwickelte mit der
Zeit ein umfangreiches Übungsprogramm.
Bald begann ich, die einschlägige Literatur – Anatomie, Orthopädie und
Biomechanik – zu durchforschen. Dort fand ich keine Antwort auf meine
Fragen und Überlegungen, also machte ich mir die Mühe, meine Beobachtungen
und Überlegungen systematisch auf zu schreiben. Daraus ist in der ersten Phase eine Studie von 280 Seiten
geworden.
Einen Überblick über meine Hypothesen zur Biomechanik des Menschen im
Gesäß– und Oberschenkelbereich finden Sie unter
http://www.hueftprobleme.net
Des weiteren entwickelte ich eine neue Hüft–, Rücken–, Knie– und Gangschule,
die ich in Kursen anbiete, nähere Informationen siehe unter
www.hueft-ruecken-knie-gang-schule.de
Weitere Erkenntnisse sowohl zur Mechanik als auch zur Bedeutung der Übungen
für Knie und Rücken und bei der Vorbeugung von Beschwerden ergaben sich
anschließend fast von selbst.
Resümee:
Ich habe in dem Bestreben, mein Gehvermögen wieder zu erlangen
- heraus gefunden, dass die verordneten Therapien nicht helfen können, weil sie hinsichtlich der
und der Übungsmethodik auf einer fehlerhaften Lehrmeinung beruhen
- neue Erkenntnisse zur Mechanik im Gesäß- und Oberschenkelbereich gewonnen,
- auf diesen Erkenntnissen beruhend und damit verzahnt ein großes Übungsprogramm einschließlich einer
für die Physiotherapie neuen Übungsmethodik entwickelt.
Eine weitere wesentliche Erkenntnis besteht darin, dass die mitteleuropäische Bevölkerung,
insbesondere die Frauen, ein zu gering entwickeltes Gefühl für die Harmonie und Kraft des Körpers
bei Bewegungen haben. Das ist ein kulturelles Problem. Seine Lösung würde wesentlich dazu
beitragen, derartigen Beschwerden zukünftig vorzubeugen.
Ich behaupte, diese Erkenntnisse sind verallgemeinerbar und ihre breite Anwendung würde vielen Menschen
helfen, ihre Beschwerden zu vermindern und Endoprothesen zu vermeiden. Wenn man diese Erkenntnisse zur Biomechanik
und zur Übungsmethodik bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen berücksichtigen würde, dann
könnte man vielfach Beschwerden vorbeugen, viel Leid verhindern und das Gesundheitswesen kostenmäßig
entlasten.
Mein Ziel ist es deshalb, dass Fachleute der Medizin und der Mechanik sich gemeinsam damit beschäftigen.
Es wäre schön, wenn das nun mal gelänge, denn ich versuche es bereits seit mehreren Jahren, bislang
ohne Erfolg.
Doch weder die Möglichkeiten, vorhandene Beschwerden zu vermindern und Endoprothesen zumindest
hinaus zu zögern noch die Möglichkeiten der Vorbeugung sind bislang in Deutschland gefragt, obwohl
das Vorteile für die Menschen und Kosteneinsparungen für das Gesundheitswesen brächte.
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18.10.10