Welche Muskeln trainieren wir vor allem?

Der Mensch wird beim aufrechten Gang

durch das Zusammenwirken von Gesäß– und Beinmuskeln gestützt. Dabei geht der Impuls von den kleinen Muskeln aus, die das Becken unterhalb des Hüftgelenkes mit dem Oberschenkel verbinden*.
Die Muskelkraft fängt das Körpergewicht auf, so dass es nicht auf das Hüftgelenk wirken kann. Daraus folgt: Wenn diese Muskeln richtig funktionieren, wird das Hüftgelenk nicht überfordert und Arthrosen vorgebeugt. Zu dieser Auffassung bin ich nach meiner gründlichen Beschäftigung mit der Biomechanik der menschlichen Hüfte gelangt, eine Auffassung, deren Richtigkeit mir am 10. Februar 2010 durch Prof. Becker, Fachgebiet Strukturmechanik an der TU Darmstadt, bestätigt wurde. Damit stehe ich (stehen wir) im Widerspruch zur bestehenden Lehrmeinung, wonach diese Muskeln für die Außenrotation zuständig seien.
Man kann sie übrigens nicht ertasten, da der Große Gesäßmuskel darüber liegt.

Die aufrechte Körperhaltung des Menschen
wird ebenfalls durch kleine Muskeln bewirkt, die quer zwischen Kreuzbein, Beckenknochen und Oberschenkelknochen verlaufen**. Sie drücken das Kreuzbein und das Becken beim Stehen und Gehen nach vorne und geben dadurch den wichtigsten Impuls für das Aufrichten der Wirbelsäule.

Beide Muskelgruppen
lösen beim Stehen und Gehen gemeinsam die Spannung in Gesäß und Wirbelsäule aus, wodurch der Rücken den notwendigen Halt bekommt.

Spannt man dann im jeweiligen Stützbein noch
den großen Gesäßmuskel in der Vertikalen sowie die hinteren Oberschenkelmuskeln richtig an, sind auch die Knie gestreckt und richtig belastet und man kann überhaupt nicht mehr anders als aufrecht und für die Gelenke schonend gehen.

Nähere Informationen über die bestehende Lehrmeinung und meine Erkenntnisse zur Biomechanik der menschlichen Hüfte finden Sie auf meiner Internetseite                  www.hueftprobleme.net

*) Es handelt sich um die Mm. obturator internus, obturator externus, gemellus superior, gemellus inferior sowie quadratus femoris

**) Es handelt sich um die Mm. piriformis, glutaeus maximus – tiefer Anteil sowie ischiococcygeus.
04.09.16