Für welche Personen sind diese Übungen besonders wichtig?
1. Personen, denen man wegen der krankhaften Veränderungen in den Gelenken nahegelegt hat, sich eine Endoprothese einsetzen
zu lassen.
Das ist die heutzutage immer noch bevorzugte Variante, die einigen Betroffenen auch hilft. Die Anzahl derjenigen, die
anschließend trotzdem nicht wesentlich besser gehen können, ist jedoch größer als man annimmt. Die
Erklärung ist ganz einfach: Dieser Personenkreis hat sich unbewusst falsche Bewegungsmuster angewöhnt und damit
einige Muskeln falsch eingesetzt, so wie es auch bei mir war. Das geht über einen längeren Zeitraum relativ gut, an
das etwas komische Gangbild oder die merkwürdige Körperhaltung haben sich alle gewöhnt. Es ist schon erstaunlich
wie lange der menschliche Körper kompensieren kann, bis es dann eben nicht mehr geht.
Wegen der Beschwerden beim Gehen, Stehen, Treppensteigen, Bücken und anderen Alltagsbewegungen bekommt man
Physiotherapie verschrieben. Spätestens dann,
wenn man nachts nicht mehr schlafen kann, sagt der Arzt, dass schmerzende Hüft– oder Kniegelenke
durch Totalendoprothesen ersetzt werden müssen. Sie seien abgenutzt, da könne man nichts machen,
das sei schicksalsmäßiger Verlauf. Beim Rücken ist man auf Grund der mit Wirbelsäulen–Operationen
verbundenen Risiken vorsichtiger und verschreibt Rückenschule, Tabletten und ähnliches.
2. Personen, die schon einige Zeit im Rentenalter sind und merken, dass sie eigentlich etwas tun müssten, sich
jedoch scheuen, sich einer Sportgruppe anzuschließen, da sie befürchten, die Anforderungen seien zu hoch für ihre
körperlichen Voraussetzungen.
Man kann Bewegungsmangel und Beschwerden in Hüfte, Leisten, Rücken und Knien, die ihren Ursprung in der
Muskulatur haben,
durch einfache Bewegungs– und Spannungsübungen vermindern und sogar
verhindern. Das Interessante dabei ist, dass diese Übungen sich gut in den Alltag integrieren lassen und manche davon
einem auch helfen, Schlafstörungen in der Nacht zu überbrücken.
Auch soll hier unbedingt erwähnt werden, dass die dadurch gewonnene größere Kraft und Sicherheit in
Beinen und Po den
Rücken entlastet, auch eine größere Sicherheit beim Gehen verleiht und damit
zur Sturzprophylaxe beiträgt.
Wer also Zweifel am „schicksalsmäßigen“ Verlauf bei Hüftbeschwerden hat oder wer
gemerkt hat, dass sich Unsicherheiten beim Gehen eingeschlichen haben und wer deshalb Angst vor Stürzen hat, kann selbst
so manches für ein gutes Gehvermögen und zur Sturzprophylaxe tun und sollte jetzt weiter lesen.
Letzte Änderung: 05.09.2016