Muskeln, Faszien, Knorpel, Arthrose – Probleme, Beobachtungen, Lösungsansätze
Auch zu diesem Komplex stimmen oftmals meine Beobachtungen und Erfahrungen nicht mit dem überein, was ich in der Literatur,
auf Ratgeberseiten, bei Arztkonsultationen und bei anderen Gelegenheiten gelesen oder gehört habe.
Wenn es Ihnen ähnlich geht – vielleicht finden Sie ja hier plausible Erklärungen.
Vorab möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich nur bei Robert Schleip in seinem Buch
„Faszienfitness“ und in dem Buch „Bonusjahre“, von Gerd Schnack gemeinsam mit Frank Elstner geschrieben,
Darstellungen und Erklärungen gefunden habe, die mir einleuchten. Diese Bücher erschließen Medizinern
und Laien Wesentliches über die Faszien, worunter das gesamte Bindegewebe, wie beispielsweise Sehnen, Bänder, Haut,
Muskelfaser– und Muskelbüdelhüllen, Umhüllungen der Blase und all der anderen inneren Organe verstanden wird.
Sie beruhen weitgehend auf Erfahrungen der Autoren, die Erkenntnisse leuchten ein und ihre Anwendung kann wirklich helfen.
Das wäre doch wieder ein Grund, die Medizin als Erfahrungswissenschaft zu bezeichnen.
Nun zu einigen meiner Erfahrungen. Es wäre toll, Sie könnten sich aufraffen und mir
Ihre Erfahrungen mitteilen . Ich würde sie gerne hier aufnehmen.
Sie haben eine Arthrose und brauchen ein neues Hüftgelenk!
Triggerpunkte und / oder Verspannungen einzeln oder gebündelt behandeln?
Manuelle Therapie bei Verspannungen und Triggerpunkten
Kann man den Knorpel auf natürliche Weise regenerieren?
Wie hilfreich sind Forschungen zum Knie?
Verkürzte Sehnen und nun?
Arthrose in Hüfte und Knie = Schicksal oder Folge von Fehlern?
Sie haben eine Arthrose und brauchen ein neues Hüftgelenk!
Nachdem ich Ende 1996 einen neuartigen Übungsansatz gefunden und dadurch die Spannungsfähigkeit
der Stützmuskulatur immer weiter verbessern konnte, musste ich häufig zu Amtsärzten. Das
war recht nervig, weil sie alle auf die Röntgenbilder starrten und angesichts der darauf sichtbaren
Arthrose des linken Hüftgelenks einhellig der Auffassung waren, ich bräuchte schnellstmöglich
auf der linken Seite eine Totalendoprothese, auf der rechten Seite müsste das dann zwei Jahre später erfolgen.
Trotz Bammel, irgendwann zu einer Op gedrängt zu werden, konnte ich dem immer widerstehen. Mein Argument
war immer dasselbe: Erst einmal muss die Muskulatur die notwendige Kraft haben, um mich zu tragen. Dann könne man ja weitersehen.
Den Vogel schoß dann wieder mal ein leitender Arzt in einer Reha–Einrichtung ab, der versuchte
sogar, mir Arthroseschmerzen einzureden: „Sie hatten Schmerzen und haben es nur nicht gemerkt!“
Ich verließ das Arztzimmer äußerst belustigt und schirmte mich noch mehr von allen möglichen
Argumenten ab, die Orthopäden so brachten. Wie man unter dem Button „Bisherige Ergebnisse“
sehen kann, war meine Entscheidung sehr richtig: Das Training der richtigen Muskulatur bewirkte eine sichtbare
Regeneration des Hüftgelenks.
Die Hüftarthrose wurde in den letzten Jahren glücklicherweise nicht mehr thematisiert, allerdings
erscheint die entsprechende Code–Nummer der internationalen Klassifikation immer noch auf Rezepten.
Dieses Thema werde ich mir irgendwann noch mal genauer ansehen.
[MFKA07] © by Henriette van der Wall, 14. Oktober 2018. Alle Rechte vorbehalten
Triggerpunkte und / oder Verspannungen einzeln oder gebündelt behandeln?
Bei falschen Bewegungsabläufen werden einige Muskeln und Faszien unter- und andere überfordert.
Das leuchtet ein. Die überforderten Partien können sowohl an einer Stelle im Körper liegen,
die man sich anhand des Bewegungsmusters vorstellen kann, aber auch ganz woanders. Das hängt damit
zusammen, dass der menschliche Körper als ein ganzheitliches System aufgebaut ist, in dem alle Teile
insbesondere durch das Bindegewebe irgendwie miteinander verbunden sind. Sehr anschaulich hat u.a. Robert
Schleip das in seinem Buch Faszienfitness beschrieben.
Da Patienten diese Zusammenhänge nicht wissen können, informieren sie den Arzt oftmals nicht
über derlei Beschwerden, sondern haben sich mitunter daran gewöhnt und nehmen auch unkontrolliert
Schmerztabletten ein. Bis das irgendwann doch nichts mehr hilft und die Triggerpunkte und/oder anderen
Verspannungen sich vermehrt und immer größere Teile des Bewegungsapparates ergriffen haben.
Erreichen sie den langen seitlichen Verbindungsstrang am Oberschenkel, genannt Tractus iliotibialis,
wird das Knie immer unbeweglicher, bis es total blockiert ist.
Diese Zusammenhänge müssten von den Ärzten und Physiotherapeuten gegenüber den
Patienten mehr thematisiert werden. Dann hätten sie die Möglichkeit, Triggerpunkte und / oder
Verspannungen ziemlich zu Beginn ihres Auftretens zu diagnostizieren und zeitnah zu behandeln. Das
könnte sich günstig auswirken, da der Körper die dadurch bewirkten geringen Veränderungen
für die neuronale Steuerung sowie die Immunabwehr in den Faszien auch verarbeiten kann. Es ist
vorstellbar, dass bei längerem Warten eine gebündelte Behandlung einer größeren
Anzahl von Triggerpunkten / Verspannungen notwendig wird. Diese kann zu einer so großen Herausforderung
für den Körper werden, dass er sie nicht bewältigen kann und die neuronale Steuerung oder
die Immunabwehr oder beides versagen. Letzteres scheint bei mir Anfang 2015 eine Rolle gespielt zu haben.
Diese Fakten berücksichtigend sollten also Ärzte und Physiotherapeuten bei jeder Konsultation
mit den Patienten danach fragen, wo seit dem letzten Mal irgendwo im Körper Schmerzen aufgetreten
sind, und diese untersuchen. Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin kennen
sich damit recht gut aus, da sie sich mit Muskeln und ganz allmählich auch mit Faszien beschäftigen.
Mit Orthopäden wurden in dieser Beziehung unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Eigentlich müsste
man für dieses Beschwerdebild ein Prozedere erarbeiten, das z.B. dem der Krebsvorsorge bei gynäkologischen
Zusammenhängen entspricht.
Hier eine kleine Ergänzung zum Sachverhalt aus meinem Erleben:
Ende 2014 / Anfang 2015 erhielt ich eine über mehrere Wochen andauernde Manuelle Therapie, bei der alle
Triggerpunkte und Verspannungen von der Fußsohle bis zum Beckenkamm auf der rechten Seite gelöst worden
waren. Dadurch scheinen die Faszien, die darin befindliche neuronale Steurung und damit auch die in den Faszien
eingelagerte Immunabwehr so empfindlich gestört worden zu sein,
dass ich eine sehr starke, in solcher Heftigkeit und Langwierigkeit niemals zuvor erlebte Grippe bekommen hatte.
Gücklicherweise konnte die behandelnde Ärztin das einordnen und empfahl mir die Beschäftigung mit den
Faszien. Allerdings fiel mir dann auf, dass auf
keinem der Rezepte für Medikamente oder Physiotherapie oder auch die Reha-Maßnahme mal etwas anderes
gestanden hätte als der Code für Hüftarthrose, obwohl die Arthrose überhaupt nicht das Problem
war und ist (siehe Röntgenbilder). Dazu wird demnächst ein Artikel unter der Kategorie
„Neuronale Steuerung“ erscheinen.
[MFKA06] © by Henriette van der Wall, 10. Januar 2017 und 30.August 2018, Alle Rechte vorbehalten
Manuelle Therapie bei Verspannungen und Triggerpunkten
Bei allgemeinen Verspannungen und Triggerpunkten hat sich Manuelle Therapie bewährt. Ursachen können
akute Stress-Situationen unterschiedlichster Art sein. Bei den Beschwerden, um die es auf meiner Website geht,
handelt es sich meistens um chronische Ursachen im Bewegungsapparat. Das sind vor allem seit längerem
andauernde falsche Bewegungsabläufe, auch Stereotyp genannt. Diese sind irgendwann mal entstanden durch
akute Schonhaltungen, z.B. nach Unfällen, oder eben durch zu geringe Kraft in Teilen der Stützmuskulatur.
Dabei können alle Muskeln und Faszien von der Fußsohle über die Unter- und Oberschenkel
bis zum Beckenkamm betroffen sein. Das wird in der Physiotherapie dann recht schnell herausgefunden.
Durch die in den letzten Jahrzehnten entwickelten Massagetechniken wird der Stoffwechsel in einer
betroffenen Region angeregt, um letztendlich den Selbstheilungsprozess des Körpers dort zu stimulieren.
Daraus kann man sich ableiten, dass der Körper anschließend viel Ruhe braucht, um sich auch selbst
heilen zu können. Das bedeutet, man sollte sich unverzüglich nach der Behandlung nach Hause begeben
und sich dann mindestens 5 Stunden erholen, also hinlegen und nichts tun. Manchmal braucht der Körper dazu
auch einen ganzen Tag. In Ausnahmefällen sogar 10 Tage. So meine Erfahrungen. Das wird einem nur selten gesagt.
So fand z.B. bei einer Ayurveda–Massage die Behandlerin einen Triggerpunkt auf dem rechten
birnenförmigen Muskel und behandelte ihn entsprechend. - hier Abbildung . .
Anschließend konnte ich 10 Tage noch schlechter gehen als zuvor. Das hat mich natürlich erst
einmal verunsichert und auch verärgert. Doch allmählich wurde mir bewusst, dass an dieser Stelle bislang,
nach nunmehr 8 Monaten, keine Beschwerden mehr bestehen.
Daraus lassen sich mehrere Schlussfolgerungen ziehen:
- Manuelle Therapie birgt die Chance, dem Körper nachhaltig zu helfen, sich selbst zu helfen.
- Auch eine Manuelle Therapie ist ein Eingriff in den Körper, dessen Verarbeitung ihn Zeit kostet.
- Auch Schmerzen im Anschluss an eine Manuelle Therapie können ein Ausdruck des Heilens sein; um das
beurteilen zu können, sollte man bis nach dem Abklingen der anschließenden Beschwerden warten.
Des weiteren empfiehlt es sich, die Tage nach einer Manuellen Therapie mit ausdauerndem Üben ohne
Belastung zu verbringen. Die dadurch bewirkte leichte Anregung des Stoffwechsels hilft dem Körper, sich selbst zu helfen.
MFKA05 © by Henriette van der Wall, 02. August 2018, Alle Rechte vorbehalten
Kann man den Knorpel auf natürliche Weise regenerieren?
Der Zustand des Knorpels spielt eine große Rolle für die Gelenke. Bei Personen mit
Gelenkproblemen kann man durch verschiedene bildgebende Verfahren erkennen, dass die Knorpelschichten sehr
dünn sind. Es wird behauptet, sie seien weitgehend abgenutzt. Das ist dann eines der Argumente, die zur
Begründung eines künstlichen Gelenkes führen. Inzwischen gibt es einige Verfahren, mit denen
man den Knorpel regenerieren kann.
Mag es auch unbescheiden klingen: Eines habe ich gefunden, wie man aus der Gegenüberstellung der
beiden Röntgenaufnahmen auf der Startseite erkennen kann: durch das Entwickeln des neuen Übungsprogramms.
Wie dieses Programm auf den Knorpel im Hüftgelenk wirkt, möchte ich hier kurz erläutern.
Auch bei meiner auf der Startseite dargestellten linken Hüfte wurde 1996 eine starke Abnutzung des Knorpels
diagnostiziert. Wie man sieht, hat er sich regeneriert - ohne Operation oder irgendwelche Einspritzungen. Wie
war das möglich? Ganz einfach: Durch die richtigen Übungen.
Diese folgen mehreren Prinzipien:
- Bewegen ohne Belastung,
- eine größere Vielfalt an einfachen Übungen, die Bestandteile des Bewegungsmusters Gehen sind
- vielfaches Wiederholen einer Übung, so wie Kinder das auch machen
- Berücksichtigung mechanischer Zusammenhänge
- Konzentration auf die Muskeln, auf ihre Aktivierbarkeit, auf ihre Mitwirkung bei Ausdauer und Tempounterschieden
- häufige leichte und verschiedenartige Dehnungen der Sehnen und Bänder rund um das Hüftgelenk
Was passierte dann im Gelenk?
Die Dehnungen rund um das Hüftgelenk vergrößerten den Gelenkspalt ein klein wenig. Durch die
vielfach wiederholten leichten Bewegungen wurde Gewebeflüssigkeit in diese Körperregion gepumpt, es
wurde mehr Synovia (Gelenkschmiere) produziert, die den nun vorhandenen Platz ausfüllte. Verschiedenartige
Bewegungen drückten die Synovia an vielen Stellen der Hüftpfanne und des Hüftkopfes gegen den
Knorpel, wodurch dieser gewalkt wurde. Das regte die Wasser– und Nährstoffaufnahme des Knorpels an
und es bildeten sich neue Zellen. Er dehnte sich entsprechend dem jetzt verfügbaren Platz aus. Durch das
tägliche Dehnen der Faszien rund um das Hüftgelenk sowie die Kräftigung der dort vorhandenen
Muskeln stabilisierten sich die Knorpelschicht in ihrer Ausdehnung und damit die Weite des Gelenkspalts mit der Zeit.
Es ist immer wieder faszinierend zu erleben, wie die Natur sich selbst nach den Prinzipien der Ökonomie
organisiert. Die Dehnungen signalisierten: Hier ist Platz, der muss ausgefüllt werden, da es im menschlichen
Körper kein Vakuum gibt, der normale Verlauf wurde wieder in Gang gesetzt. Auch hier haben wir es mit einer
Variante der Selbstheilungskräfte des Körpers zu tun.
Aus all dem leite ich die Hypothese ab, dass die Knorpelschichten an Hüftkopf und Hütpfanne nicht abgenutzt,
sondern durch die ausgebliebenen
Dehnungen und natürlichen Bewegungen in Ruhestellung und damit sehr trocken und dünn waren. Es bedurfte
nur der natürlichen Anregung des Stoffwechsels zur Produktion der Gelenkschmiere, um die Funktion des Knorpels
für eine reibungslose Beweglichkeit wieder zu beleben. Da ergibt sich doch die Frage, warum die Mediziner, die doch
alle Autos fahren und diese regelmäßig an allen beweglichen Teilen abschmieren lassen, das nicht
berücksichtigen.
Ich bin sehr gespannt, ob und wann mir darauf ein Mediziner antwortet. Prof. Felsenberg brauche ich nicht mehr zu fragen –
er begrüßte ja die Ergebnisse meines Übens, bestätigten diese doch seine Hypothese von der Regenerierbarkeit des Knorpels.
MFKA04 (ehemals A/D16) © by Henriette van der Wall, 18. November 2016 und 26. August 2018, Alle Rechte vorbehalten
Wie hilfreich sind Forschungen zum Knie?
Gut fürs Knie 1)
Unter dieser Überschrift las ich gestern folgende Notiz:
Trainierte Oberschenkel können Frauen vor Kniebeschwerden schützen, berichten Wissenschaftler der
Universität Iowa (USA). Sie untersuchten 3695 Freiwillige im Alter von 50 bis 79 Jahren über 30 Monate
hinweg auf Anzeichen einer Kniearthrose. Jede zehnte Frau berichtete in dieser Zeit über häufige
Schmerzen oder eine Gelenksteife im Knie. Allerdings litten Teilnehmerinnen mit starken Oberschenkelmuskeln nur
halb so oft darunter wie Untrainierte. Aber der Gelenkverschleiß trat unabhängig davon auf, wie viel
Muskelkraft die Frauen hatten.
Kommentar::
Eine solche Information weckt einerseits ja Hoffnung, da sie aufzeigt, dass man durchaus etwas gegen
Kniebeschwerden tun kann, nämlich Muskeln zu stärken. Andererseits ist sie wertlos, weil nichts dazu
gesagt wird, was man tun muss. Daraus ergeben sich zwei Fragen: Haben diejenigen, die diese Kurznachricht verfasst
haben, wesentliches der ursprünglichen Information übersehen oder stand nicht mehr drin. Wenn das
letztere zutrifft, dann vermute ich aus meiner eigenen Erfahrung, dass die Wissenschaftler nicht untersucht haben,
welche Muskeln des Oberschenkels beim Gehen und anderen Alltagsbewegungen in welcher Weise mitwirken. Damit
wäre die Untersuchung nicht viel wert, da sie wesentliche Ursachen für Beschwerden – falsche
Bewegungsmuster und damit falscher oder fehlender Muskeleinsatz – nicht aufzeigt. Und wenn man viele Jahre
lang einige Muskeln nicht richtig betätigt, muss man Beschwerden bekommen.
Es ist zu vermuten, dass die Muskeln an der Vorderseite des Oberschenkels betrachtet wurden, da deren
Zustand mit bloßem Auge gut erkennbar ist. Diese Muskeln sind für das Vorschwingen des Unterschenkels
und damit das Strecken des Beins zuständig, so lange das betreffende Bein Spielbein ist. Und nur das
wird nach meiner Erfahrung untersucht und trainiert.
Wie in der Kategorie Biomechanik unter Punkt Bio???? dargestellt, wird das bisherige Spielbein im Moment des
Aufsetzens des Fußes auf den Boden zum Standbein. Die nun notwendige Streckung des Beins wird
durch die auf der Rückseite des Oberschenkels befindlichen Muskeln bewirkt, die die Hüfte und damit
auch das Knie strecken. Man nennt sie auch Hüftstrecker, leider nur Hüftstrecker, obwohl das Knie
nach dem Ausetzen auf den Boden damit ebenfalls gestreckt wird. Unterstützt wird diese Phase des Gehens durch
den Streckeranteil des Großen Gesäßmuskels.
Nun kommen wieder meine (schlechten) Erfahrungen ins Spiel: Die Funktionsfähigkeit
dieser Muskeln im Gesäß und auf der Rückseite der Oberschenkel wird nicht untersucht.
Das wurde mir vor einigen Jahren bewusst, als ich in einer Therme die Gelegenheit hatte, das Gangbild von Thermenbesuchern
zu beobachten. Und das Muskelspiel dabei! Bei vielen männlichen Besuchern war die Spannung der eben
genannten Muskeln in Po und Beinen deutlich erkennbar. Im krassen Gegensatz dazu war bei den meisten Frauen nichts zu sehen. Was die oben genannte
Untersuchung betrifft, so kann man also vermuten, dass bei den Frauen nur die Vorderseite der Oberschenkel untersucht worden waren.
Deren Zustand sagt aber nichts über Kraft und die Mitwirkung der hinteren Oberschenkelmuskeln aus.
Ich habe jedenfalls nach diesen Beobachtungen meine rückwärtigen Oberschenkelmuskeln getestet.
Auffallend war der hohe Spannungsunterschied dieser Muskeln zwischen dem
linken und dem rechten Bein: Links zuverlässige Spannkraft, rechts Pudding! Nun war klar, warum ich im rechten Knie immer
wieder mal Bechwerden hatte. Ich habe mir entsprechende Übungen ausgedacht, diese Muskeln gekräftigt und
mit zunehmendem Alter immer weniger Kniebeschwerden! In meinen Kursen erlebe ich ähnliches, unabhängig vom Alter.
Interessant ist, dass diese Muskeln auch im deutschen Leistungssport (Sprint) nicht entsprechend ihrer
Potenziale trainiert werden, wie ich woanders gelesen habe.
Wer derartige Probleme hat und selbst etwas zu deren Verminderung tun möchte, sollte mich konsultieren –
telefonisch oder per Mail.
1) Apothekenumschau vom 15. November 2009, S. 62
MFKA03 (ehemals A/D 10) © by Henriette van der Wall, 17. November 2009 und 27. August 2018, Alle Rechte vorbehalten
Verkürzte Sehnen und nun?
In letzter Zeit habe ich mehrere Male von Betroffenen gehört, dass Sehnen der Beinmuskeln sich verkürzt
hätten und man diese deshalb operieren wolle – mit ungewissem Ausgang. Das leuchtet irgendwie nicht ein, weil:
Wenn Sehnen sich verkürzen, dann hat das Ursachen. Entweder eine krankhafte Veränderung des Bindegewebes –
das hat niemand erzählt. Oder das Bindegewebe wurde nicht richtig mit Wasser versorgt, es war also etwas
ausgetrocknet. Das heißt, der Stoffwechsel war etwas gestört, weil die Muskeln und damit die Sehnen eine
längere Zeit nicht ausreichend bewegt worden waren. Anlässe dafür wiederum können sein:
Unfälle, Entzündungen, andere Krankheiten, auf jeden Fall länger andauernde Ruhezeiten.
Sehnen gehören zum Bindegewebe, wie Knorpel, Bänder, Muskelhüllen. Sie benötigen wie jedes
lebende Gewebe Stoffwechsel. Hat man sich normal bewegt, dann werden sie ausreichend auch mit Wasser versorgt.
Dadurch bleiben sie elastisch. Bewegt man einen Muskel zu wenig, so verlieren die dazu gehörenden Sehnen Wasser
und sie verkürzen sich.
Deshalb wäre es logisch, erst einmal den Stoffwechsel wieder in Gang zu bringen. Das sollte man am besten
mit einem Mix von passiven Methoden, wie Massagen, Reizstrom, Thermalwasser, Fangopackungen, und aktiv mit leichten
Spannungs– und Bewegungsübungen machen. Vielleicht helfen Ihnen ja die von mir erarbeiteten Übungen,
von denen Sie einige auf meiner Internetseite
Hüft–Rücken–Knie–Gang–Schule unter der Rubrik Übungen nachlesen
können.
Zu beachten wäre dabei, den Anteil des aktiven Übens nur langsam zu erhöhen, um die Sehnen nicht zu
überfordern. irgendwann benötigt man dann keine passiven Methoden mehr.
Weiterhin zu beachten wäre: Ausgesprochene Dehnungsübungen sollte man erst dann machen, wenn das
Bindegewebe durch ausreichend hohe Wasseraufnahme elastisch geworden ist und die Dehnungen relativ leicht fallen.
Mit Behutsamkeit, Geduld und Ausdauer ist man auch da auf der sicheren Seite.
MFKA02 (ehemals E8) © by Henriette van der Wall, 30. April 2009 und 2. November 2009, Alle Rechte vorbehalten
Arthrose in Hüfte und Knie = Schicksal oder Folge von Fehlern?
Arthrose wird ins Deutsche als Gelenkverschleiß übersetzt (sh. Dr. med. Christoph Schidlo: So lindern
Sie wirksam Arhrose, Midena Verlag, Augsburg 1998, S. 8).
In der Literatur werden als Ursachen von Arthrosen spezifische Überlastungen, Verletzungen, Fehlstellungen,
Fehlentwicklungen, Durchblutungsstörungen des Knochens, schlecht verheilte Knochenbrüche oder Übergewicht
genannt (vgl. a.a.O., S. 9f.). Am häufigsten sind Hüftgelenke „von der Arthrose betroffen. In einem
Viertel aller Fälle ist die Ursache unbekannt“ (a.a.O., S. 42).
Wenn man Verletzungen ausschließen kann und es auch keine Hinweise auf die anderen der oben genannten
Ursachen gibt, bleiben als wesentliche Ursache Fehlbelastungen übrig. Mechanisch ausgedrückt heißt das:
Der normale Kraftfluss wird umgelenkt beziehungsweise falsch gelenkt, es bilden sich lokale Lastspitzen. Dadurch
wird das Material, also die Knochen, das Bindegewebe und die Muskeln, falsch belastet beziehungsweise an einigen
Stellen überlastet. Es beginnt ein schleichender Prozess der Veränderung, der sich durch das enorme
Kompensationsvermögen von lebendem Gewebe mitunter über viele Jahre hinzieht. Irgendwann treten dann
Beschwerden auf.
Um das zu verändern, muss man herausfinden, warum die Kraftflüsse nicht so verlaufen, wie es nach
biomechanischen Gesetzen richtig wäre. Dann wird man meistens feststellen: Es liegt an den Muskeln, die nicht
so arbeiten, wie sie müssten. Das äußert sich unter anderem wie folgt:
- Zu geringe Spannkraft von Muskeln, die selten oder nicht richtig angespannt wurden
- Muskeln führen Bewegungen aus, für die sie nicht zuständig sind
- Kraftflüsse ziehen durch Muskeln, wo sie biomechanisch nicht hingehören
- Andauernde unbewusste Schonhaltung, hervor gerufen durch einstmals akute Probleme
- Unbewusstes Angewöhnen von falschen Bewegungsmustern
Das gilt für Hüfte, Knie und Rücken gleichermaßen.
Was kann man tun?
– Ganz einfach: Solche Übungen erlernen und täglich durchführen,
die den biomechanischen Gesetzen entsprechen.
Was bewirken die Übungen?
- Der Stoffwechsel in Muskeln, Bindegewebe und Knochen wird angeregt.
- Das Bindegewebe wird durch Wasseraufnahme wieder elastischer.
- Die Muskeln werden kräftiger.
- Das Knochengewebe erhält seine Stützstruktur zurück und wird fester.
- Die Beweglichkeit der Gelenke erhöht sich.
- Die neuromuskuläre Steuerung erhält wieder viele notwendige Impulse, um die Muskulatur besser zu aktivieren.
- Falsche Körperhaltungen und Bewegungsmuster werden bewusst und können dadurch geändert werden.
Wo kann man das tun? – In der
Hüft–, Rücken–, Knie– und Gangschule
Schauen Sie doch einfach mal rein – die dort genannten Übungen sind ganz einfach.
MFKA01 (ehemals E7) © by Henriette van der Wall, 19. April 2009, Alle Rechte vorbehalten
Wenn Sie mit mir zu diesen oder ähnlichen Problemen Kontakt aufnehmen möchten, dann können Sie mir
unter
h-vdw@gmx.net eine eMail schicken.
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Letzte Änderung: 03.09.18