Sachverhalt | Leichte Hüft– und Kniebeugung linke Seite | Hüft– und Kniestreckung linke Seite |
Bildliche Darstellung
linke Seite | ||
Foto 1: Linke Seite | Foto 2: Linke Seite | |
Was passiert? | Man erkennt deutlich, dass die hinteren Oberschenkelmuskeln nicht gespannt sind, das linke Bein locker dasteht. | Man erkennt deutlich, dass die hinteren Oberschenkelmuskeln gespannt sind. |
Was bewirkt das? | Die linke Hüfte und das linke Knie sind leicht gebeugt. | Die linke Hüfte ist gestreckt und – siehe da! – auch das linke Knie ist gestreckt. |
Fazit | Wenn die hinteren Oberschenkelmuskeln des linken Beines locker sind, dann sind sowohl Hüfte als auch Knie auf der linken Seite gebeugt. | Das Anspannen der hinteren Oberschenkelmuskeln bewirkt gleichzeitig eine Hüft– und Kniestreckung. |
Sachverhalt | Leichte Hüft– und Kniebeugung rechte Seite | Hüft– und Kniestreckung rechte Seite |
Bildliche Darstellung rechte Seite | ||
Foto 1: Rechte Seite | Foto 2: Rechte Seite | |
Was passiert? | Man erkennt deutlich, dass die hinteren Oberschenkelmuskeln nicht gespannt sind, das rechte Bein locker dasteht. | Man erkennt deutlich, dass die hinteren Oberschenkelmuskeln gespannt sind. |
Was bewirkt das? | Die rechte Hüfte und das rechte Knie sind leicht gebeugt. | Die rechte Hüfte ist gestreckt und – siehe da! – das rechte Knie ist gestreckt. |
Fazit | Wenn die hinteren Oberschenkelmuskeln des rechten Beines locker sind, dann sind sowohl Hüfte als auch Knie auf der rechten Seite gebeugt. | Das Anspannen der hinteren Oberschenkelmuskeln bewirkt gleichzeitig eine Hüft– und Kniestreckung. |
Abbildung 1 aus dem Merkblatt aktives Hüftgelenktraining | Kommentar |
Diese Übung kann man im Liegen und im Stehen durchführen.
Im Liegen wird demzufolge formuliert: „die Kniekehle gegen die Unterlage pressen“. Im Stehen heißt es „das Knie durchdrücken“. Beide Formulierungen orientieren auf das Kniegelenk. Dabei wird vergessen, dass ein Gelenk lediglich eine bewegliche Verbindung zwischen zwei Körpern ist und allein überhaupt nichts kann. Das musste ich selbst erleben. So hatte ich mein rechtes Knie niemals richtig gestreckt. Nach einer Knie-Operation war mir deshalb bereits im Jahr 1986 gesagt worden, ich sollte das Knie durchdrücken. Ich dachte in der Folge oftmals beim Gehen daran, gebracht hatte es nichts - das Knie war auch nach mehr als 15 Jahren nicht gestreckt, es muckerte immer wieder. |
Ich suchte also nach einer Lösung. Dazu ertastete ich die rückwärtige Beinmuskulatur auf der linken Beinseite, wo das Knie nicht muckerte und auf der rechten Beinseite und fand eine Ursache: Links waren Muskeln zu spüren, rechts fühlte es sich an wie Pudding. Also begann ich, die rückwärtige Beinmuskulatur auf der rechten Seite zu trainieren und konnte so allmählich den Oberschenkel nach hinten ziehen und damit die Hüfte strecken, wodurch das Knie automatisch mit nach hinten gezogen, also ebenfalls gestreckt wurde. Das Knie hat sich weitgehend beruhigt. |
Abbildung 2 aus dem Merkblatt aktives Hüftgelenktraining | Kommentar |
Diese Übung kann man im Liegen, im Stehen und auf einem Stuhl sitzend durchführen.
Mit der Formulierung „Fußspitzen heranziehen“ orientiert man auf die Füße. Dabei geht es eigentlich um die Muskeln, die vorn auf den Oberschenkeln liegen. Deren Anspannen und Lockern bewegt die Kniescheibe bei jedem Schritt. Damit wird die Produktion der „Gelenkschmiere“ angeregt. Das ist wichtig, um Reibungen zu minimieren und Abnutzung im Gelenk vorzubeugen. Diese Übung ist demzufolge für alle diejenigen wichtig, die Knieprobleme haben. Knie– und Hüftprobleme treten oftmals gekoppelt miteinander auf. Daraus leiten viele Orthopäden leider ab, dass Hüftprobleme immer auch Knieprobleme nach sich ziehen (müssen). |
Das stimmt so nicht. Wie ich bereits zu Abb. 1 beschrieben habe, konnte ich die Knieprobleme durch das richtige Üben vermindern,
ganz unabhängig davon, ob die Hüfte Beschwerden verursachte oder nicht.
Ebenso wie die hinteren, muss man bei Kniebeschwerden auch die vorderen Oberschenkelmuskeln trainieren. Aber nicht durch Orientierung auf die Füße, denn das bringt keine Stimulierung für die vorderen Oberschenkelmuskeln. Sie bleiben genauso inaktiv wie ohne diese Übung. Erst die klare Orientierung des Denkens auf das wiederholte Anspannen und Lockern der vorderen Oberschenkelmuskeln bringt das gewünschte Ergebnis. Außerdem ist es günstig, dabei die Handinnenfläche auf den außen seitlich spürbaren Muskelbauch zu legen – durch den Tastsinn werden die Kontraktionen intensiver. |
Abbildung 3 aus dem Merkblatt aktives Hüftgelenktraining | Kommentar |
Diese Übung wird im Liegen ausgeführt.
Mit dieser Anleitung hier wird auf Spannung in der Hand / im Arm orientiert. Was das bewirken soll, erschließßt sich mir nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass bei dem angebeugten Bein die vorderen Oberschenkel–Muskeln gestärkt und beim gestreckten Bein gedehnt werden sollen. Das wäre auch wichtig, weil man bei Hüftbeschwerden oftmals Ausgleichs–Bewegungen macht, wodurch sich die vorderen Oberschenkel–Muskeln verkürzen oder die Knie nicht richtig angehoben werden. |
Mit dieser Übung können die vorderen Oberschenkel-Muskeln gekräftigt und ihrer Verküfrzung vorgebeugt werden.
Dazu wäre es jedoch sinnvoll, das deutlich zu sagen und richtig anzuleiten:
Beim angebeugten Bein werden die vorderen Oberschenkel-Muskeln angespannt, die Spannung 5 sec. gehalten. 10 mal wiederholen. Gleichzeitig dazu wird das gestreckte Bein mit den hinteren Oberschenkel-Muskeln zur Unterlage gezogen. Die Spannung wird ebenfalls 5 sec. gehalten. 10 mal wiederholen. So hätte man gleichzeitig auch die Koordinierung beider Beine in ähnlicher Weise geüfbt, wie sie beim Gehen vorkommt. |